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Warum wird es verwendet, "Eulen nach Athen zu tragen"?


Wenn man etwas Überflüssiges tut, ist das wie "Eulen nach Athen tragen". Aber woher stammt eigentlich diese sonderbare Redensart?

Viele deutsche Redewendungen, Sprichwörter und Redensarten verwenden wir im Alltag oft, ohne lange über sie nachzudenken. So etwa "Eulen nach Athen tragen". Aber ist diese Redewendung nicht kauzig (im wahrsten Sinne des Wortes)? Und woher stammt sie überhaupt?

"Eulen nach Athen tragen" soll eine Tätigkeit beschreiben, die sinnlos und überflüssig ist. So könnte man zum Beispiel sagen: "Du willst jetzt dein Auto polieren? Heute ist Regen und Sturm angekündigt! Da könntest du auch Eulen nach Athen tragen!"

Woher kommt die Redensart "Eulen nach Athen tragen"?

Dass der Spruch mehr als 2.400 Jahre alt ist und sich schon die alten Griechen über sinnlose Aktionen ärgerten, wissen aber tatsächlich nicht viele Menschen. Der Ausspruch stammt nämlich aus der Komödie "Die Vögel" des antiken Dichters Aristophanes. In diesem Werk wird in Vers 301 eine herbeifliegende Eule kommentiert mit "Wer hat die Eule nach Athen gebracht?", und in Vers 1.106 heißt es über Athen: "An Eulen soll es euch niemals mangeln". Doch was hat es damit auf sich?

Der Zusammenhang zwischen diesen Vögeln und der griechischen Stadt erschließt sich, wenn man sich die Götterwelt des antiken Griechenlands ansieht: Für die Stadt Athen galt Athene als Schutzgöttin und Namensgeberin. Ihr Symboltier wiederum war die Eule. Das zeigt sich auch auf den damaligen Münzen Athens: Auf ihnen war eine Eule abgebildet.

Viele Experten sind sich einig, dass Aristophanes dieses Münzgeld meinte, als er von den "Eulen" schrieb, die unnötigerweise nach Athen gebracht wurden. Schließlich galt Athen im antiken Griechenland als unglaublich reiche Stadt, die Bürger mussten zeitweise sogar kaum Steuern zahlen. Somit sei es sinnlos gewesen, noch mehr dieser Eulen-Münzen nach Athen zu tragen.

Euromünze erinnert an Herkunft

Und auch heute ist die Eule fest mit dem Münzgeld der Griechen verbunden: Die griechische 1-Euro-Münze zeigt auf ihrer Rückseite eine Eule. Genau diese Eule zierte bereits die historische Drachme, die in der Antike das Zahlungsmittel war.

Es gibt von dieser Redensart auch noch weitere, teilweise modernere oder regionale Abwandlungen. So heißt es zum Beispiel "Holz in den Wald tragen", "Wasser zum Meer/in den Rhein tragen" oder "Käse in die Schweiz rollen".

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Author: Erik Reed

Last Updated: 1703404804

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